Die Jusos Bayern fordern die Absage von Luke Mockridges Tournee "A way back to luckyland". Grund dafür sind die Anschuldigungen von sexualisierter Gewalt gegen den Comedian, über die der Spiegel berichtet hatte.
"Unabhängig vom Stand der Ermittlungen ist es für die Betroffenen von sexualisierter Gewalt nicht zumutbar, dass in der Öffentlichkeit ein Mann auftritt, der sich unserer Ansicht nach vor der Kamera misogyn äußert, Witze über sexualisierte Gewalt und die gegen ihn erhobenen Vorwürfe macht," erklärt Kilian Maier, Vorsitzender der Jusos Bayern.
Die Jusos Bayern stünden solidarisch auf der Seite von Betroffen sexualisierter Gewalt.
"Jede dritte Frau wird in ihrem Leben Opfer von Gewalttaten. Doch kaum jemand kennt Täter, da das Thema Gewalt gegen Frauen gesellschaftlich tabuisiert wird. Doch natürlich ist es statistisch wahrscheinlich, dass es auch Prominente gibt, die sexualisierte Gewalt ausüben," erklärt Nika Kolitz, Sprecherin für Feminismus der Jusos Bayern.
Wie auch in anderen Fällen der #Metoo-Bewegung zeigen sich im Fall von Luke Mockridge laut Jusos Bayern typische misogyne Reaktionen in der Öffentlichkeit und den Medien. So werde akribisch nach Gründen gesucht, warum die Frau, die Mockridge eine versuchte Vergewaltigung vorwirft, alles erfinden könnte oder typische Verhaltensmuster von Betroffenen sexualisierter Gewalt so ausgelegt, als bewiesen sie, dass die Vorwürfe nicht stimmen könnten.
Solche Muster seien etwa der Vorwurf, sexuelle Übergriffe würden von Betroffenen zu spät oder garnicht angezeigt oder die Behauptung, dass die Fortführung einer Beziehung nach einem Übergriff diesen relativiere oder gar verunmögliche. Dabei ist es erwiesen, dass Betroffene sexualisierter Gewalt sich oft erst Monate später bewusst werden, dass sie Opfer von Gewalt wurden und vom Täter manipuliert worden sind. Die Stigmatisierung und Retraumatisierung beim Erstatten einer Anzeige seien außerdem ein Grund, warum selbst Opferhilfegruppen von einer Anzeige abraten.
"Die #Metoo-Bewegung hat uns gelehrt, dass es zu viele Männer in Machtpositionen gibt, die Frauen sexuell missbrauchen. Dabei handelt es sich um ein strukturelles Problem, das nur behoben werden kann, wenn Männer Angst vor Konsequenzen bei sexuellen Übergriffen haben müssen. Dafür müssen wir offen über das Thema sexualisierter Gewalt reden und Betroffenen zuhören und glauben, anstatt sie einem misogynen Shitstorm auszusetzen," so Nika Kolitz.
Darum sei es aus feministischer Sicht das Beste, wenn Luke Mockridges Tour abgesagt wird.