Offener Brief zur Freischussregelung in Bayern

25. Februar 2021

Offener Brief der Juso Hochschulgruppen Bayern, der Liberalen Hochschulgruppen Bayern, des Sozialistisch-Demokratischen Studierendenverband und Campus Grün Bayern

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Sehr geehrter Herr Staatsminister Bernd Sibler, Sehr geehrte Fraktionen der Parteien im bayerischen Landtag,

Das Wintersemester 2020/21 fand unter deutlich erschwerten Bedingungen statt – weitgehend digital, mit wenigen soziale Kontakten, sowie fast ausschließlich vor dem Bildschirm. Die aktuelle Situation stellt für viele Studierende eine starke Belastung dar, wie nicht zuletzt der Andrang bei den psychologischen Beratungsstellen zeigt.

Diese Problematik ist auch dem Staatsministerium bekannt. In einem Schreiben vom 11. Februar an die Hochschulpräsident*innen haben Sie, Minister Sibler, sich für mehr Freiversuche ausgesprochen, jedoch ohne dabei verpflichtende Vorgaben zu machen. “Mir ist wichtig: Trotz der Corona-Pandemie soll ein Studium in Bayern weiterhin möglichst nachteilsfrei und erfolgreich fortführbar sein“, werden Sie von Hochschule Bayern zitiert.

Da festzustellen ist, dass bisher nur wenige Universitäten und Hochschulen dieser Empfehlung nachkommen, wenden wir uns als breites hochschulpolitisches Bündnis gemeinsam an die Staatsregierung mit der Forderung, die Freischussregelung auch rückwirkend durch eine einheitliche Regelung landesweit für das aktuelle Wintersemester einzuführen. Unabhängig jedweder politischer Standpunkte, sind wir uns einig, dass diese Pandemie für Studierende eine massive Belastung in allen Lebensbereichen darstellt, die es bestmöglich abzufangen gilt. Die Freischussregelung ist hierfür eines von vielen wichtigen Werkzeugen.

Unter einer Freischussregelung verstehen wir dabei, dass bei Nichtantritt, Prüfungsabbruch oder Nichtbestehen der Prüfungsversuch annulliert und nicht auf die Versuche angerechnet wird.

Unsere Forderung steht damit in einer Reihe mit beispielsweise einer äußerst erfolgreichen Petition der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und einem dahingehenden Beschluss der Landes-ASten Konferenz.

Schon allein um eine Vergleichbarkeit zwischen den Hochschulstandorten zu gewährleisten, braucht es hier eine einheitliche Regelung auf Landesebene.

Wir sind überzeugt, dass die außerordentlich schwierige Lage der Studierenden in Bayern Ihrer Unterstützung bedarf. Unser gemeinsamer Anspruch ist, dass niemand sich wegen der Pandemie niemand gezwungen sieht, das Studium abzubrechen. Wir setzen darauf, dass Sie sich diesem Ziel und in der Folge unserer Forderung nach einer landesweit einheitlichen Freischussregelung anschließen.

Im Auftrag der angeführten politischen Hochschulgruppen in Bayern, Richard Schmidt, Juso Hochschulgruppen Bayern
Felix Mork, Juso Hochschulgruppen Bayern
Janina Müller, Campus Grün Bayern
Simon Gritzmann, Liberale Hochschulgruppen Bayern
Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband

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