Die Jusos Bayern reagieren stark verärgert auf die Kritik des bayerischen SPD-Landesvorsitzenden Florian Pronold am Wahlkampfeinsatz der Jusos. Dieser hatte in der Mainpost bezogen auf die Kritik der Jusos am Koalitionsvertrag formuliert: „Gerne hätte ich von den Jusos im Wahlkampf so viel gehört wie jetzt mit ihrer Kritik. Dann wäre unser Wahlergebnis sicher besser.“
Für den Juso-Landesvorstand ist diese Kritik unverständlich: „Die Jusos haben mit großem Einsatz in diesem Wahlkampf gearbeitet“, heißt es in einer Stellungnahme des Juso-Landesvorstands: „Daher empfinden wir die Äußerungen Pronolds als Herabwürdigung der Arbeit vieler Jusos und fordern ihn dazu auf, sich dafür bei den Jusos zu entschuldigen.
Ohne eine breite Beteiligung zahlreicher Jusos in allen Bezirken wären bayernweite Aktionen wie die Rote Nacht, die Bustour des Juso-Bundesverbands durch Bayern sowie zahlreiche Infostände, Dialogbox-Aktionen oder Eisverteilungen an Badeseen nicht möglich gewesen, heißt es weiter. Auch die Hausbesuche wären an vielerlei Orten hauptsächlich von Jusos bestritten und organisiert worden. Viele Jusos setzten sich mit für die Partei ein, obwohl sie gar nicht an den Wahlen selbst teilnehmen können, weil sie unter 18 sind oder keinen deutschen Pass besitzen. Die Aussagen von Florian Pronold seien für all diese jungen Genossinnen und Genossen ein Schlag ins Gesicht. Denn viele Jusos hätten ihre Freizeit während der Wahlkampfphase stark eingeschränkt, um mitzuhelfen, dass andere wie u.a. Florian Pronold ihr Mandat behalten oder ein Mandat erringen konnten.
Die Jusos fordern eine kritische Aufarbeitung des Wahlergebnisses der SPD und insbesondere der BayernSPD. Es sei notwendig, die Ursachen konsequent aufzuarbeiten und die Arbeit der (Bayern)SPD an den Ergebnissen neu auszurichten. Dabei sei selbstverständlich auch die Wahlkampagne der Jusos kritisch zu evaluieren, was der Juso-Landesvorstand bereits tue. Eine solche kritische Evaluation stelle aber nicht den hohen Einsatz in Frage, mit dem Jusos überall in Bayern für einen Wahlerfolg der SPD gearbeitet hätten.