Bayern barrierefrei – auch an Hochschulen!

Copyright der redaktionell kostenfrei zur Verfügung gestellten Bilder: Juso-Hochschulgruppen Bayern/Xaver Koneberg

05. Juli 2017

Die Studierenden in Bayern erwartete heute Morgen ein ungewohnter Anblick. Vielerorts waren Hörsäle, Aufgänge und sogar Ein- und Ausgänge mit Flatterband abgesperrt.

Der Grund: Fehlende Barrierefreiheit.

In einer gemeinsamen, bayernweiten Aktion protestierten die Juso-Hochschulgruppen Bayern und die Arbeitsgemeinschaft SelbstAktiv Menschen mit Behinderungen in der BayernSPD für mehr Gleichberechtigung. Parallel dazu verteilten sie Informationsmaterial der Kampagne „Bayern barrierefrei“ der BayernSPD sowie der AG SelbstAktiv. Ziel der Aktion war es, die mangelnde Barrierefreiheit im öffentlichen Raum in den Fokus zu rücken. Die Juso-Hochschulgruppen und die AG SelbstAktiv sind der Auffassung, dass nicht die Menschen behindert sind, sondern durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen behindert werden. Denn es lässt sich offensichtlich viel dagegen unternehmen.

Isabell Zacharias, MdL und hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, führt dazu aus: „Wir müssen endlich das Beratungsangebot an den Universitäten ausbauen und verbessern. Zum einen durch den von uns geforderten Hochschulsozialpakt mit den Studierendenwerken. Zum anderen müssen die Hochschulen schon bei der Immatrikulation Hilfsbedarfe abfragen, sodass Angebote individuell zusammengestellt werden können.“

Kevin Martin, Landeskoordinator der bayerischen Juso-Hochschulgruppen, ergänzt: „Auch baulich muss die Staatsregierung noch viel tun. Mit zu steilen Rampen und schlecht zugängigen Aufzügen ist es nicht getan. Induktive Höranlagen und Blindenleitsysteme können vielen Menschen die Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglichen.“

Ruth Waldmann, MdL und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion merkt abschließend an: „Wie sich Beratungsangebot, Inklusion und ein alter Gebäudebestand vereinen lassen, zeigen viele Institutionen weltweit. So zum Beispiel die University of Bradford in England. Mit der Union wird der Weg dorthin sehr lang.“

Die bei der Aktion auf Einlassbändchen gesammelten Unterschriften für mehr Barrierefreiheit werden zusammengetragen. Mit dieser Menschenkette wird am 03.12.2017 vor dem Landtag ein Pappkamerad Horst Seehofer an die UN-Behindertenrechtskonvention und sein Versprechen „Bayern barrierefrei bis 2023“ gekettet. Jede Unterschrift spricht für Menschen mit Behinderung.

Für Rückfragen stehen Ihnen Kevin Martin, Landeskoordinator der Juso-Hochschulgruppen Bayern, unter kevin.martin@jusos-bayern.de bzw. 0176/82586181 sowie Sibylle Brandt, Landesvorsitzende der AG SelbstAktiv, unter sibylle.brandt@selbstaktiv-bayern.de bzw. 0931/3594065 zur Verfügung.