Juso-Hochschulgruppen stellen sich gegen Kreuzbefehl

31. Mai 2018

Ab dem 01. Juni hat im Eingangsbereich aller bayerischen Behörden ein Kreuz zu hängen. Die Juso-Hochschulgruppen in Bayern stellen sich gegen die Anordnung der Staatsregierung.

"Wir stehen für die klare Trennung von Kirche und Staat", sagt Landeskoordinatorin Lea Karamizadeh. Weiter ergänzt sie: "Die Religionsausübung bleibt jeder*jedem selbst überlassen. Aber es darf keine vorgeschriebene Staatsreligion geben."

Rund 25% der Menschen in Bayern gehören weder der römisch-katholischen, noch der evangelischen Kirche an. Bei diesen Menschen handelt es sich hauptsächlich um Atheist*innen, Agnostiker*innen, Mulim*innen und Jüd*innen. Seit 1987 hat sich der Wert verdreifacht. "Wer glaubt, ein Kreuz könne stellvertretend für alle Menschen in Bayern stehen, die*der irrt. Der Trend geht bundesweit in eine andere Richtung", so Landeskoordinatorin Kim Seibert.

Die Staatsregierung hat auch gegenüber den Hochschulen in Bayern eine entsprechende Empfehlung ausgeprochen. "Die Freiheit von Lehre und Forschung ist ein hohes Gut. Wir rufen die Hochschulleitungen in Bayern dazu auf, sich der Empfehlung zu widersetzen", so Seibert weiter.

Auch Kirchenvertreter*innen hatten deutliche Kritik am Beschluss der Staatsregierung geäußert, darunter die Jugendverbände EJB und BDKJ sowie der Münchner Erzbischof Marx und Landesbischof Bedford-Strohm. In den vergangenen Wochen haben sich auch mehrere Studierendenparlamente gegen den Kreuzbefehl ausgesprochen, darunter beispielsweise die Studierendenvertretungen in Regensburg und Passau.