Keine Nachteile für Schüler*innen aufgrund der Schulschließungen!

21. April 2020

Infolge der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schulschließungen sind die Zeitpläne der bayerischen Schulen und des Kultusministeriums über den Haufen geworfen worden. Viele Schüler*innen werden die Schulen voraussichtlich erst Ende Mai wieder besuchen können - oder, wegen der Pfingstferien, gar erst Mitte Juni.

In der Zwischenzeit müssen die Schüler*innen ihnen zugeteilte Aufgaben von zu Hause erledigen. Jedoch haben nicht alle die gleichen Möglichkeiten, Arbeitsaufträge eigenständig zu bewältigen und am Online-Unterricht teilzunehmen. Hierfür werden Gegenstände wie Tablets und Laptops aber auch die Unterstützung von Zuhause vorausgesetzt, die allerdings nicht bei allen vorhanden ist. Ferner ist die Unterstützung der jeweiligen Lehrkräfte - die sich zweifelsohne bemühen - einfach nicht mit der während des Präsenzunterrichts zu vergleichen.

„Bei Wiedereröffnung darf der in Selbststudium erarbeitete Stoff nicht vorausgesetzt werden, sondern muss in den Schulen noch wiederholt und vertieft werden.“, fordert Lea Tinz, Sprecherin der Schüler*innen- und Auszubildendengruppe der Jusos Bayern (JSAG). „Es dürfen keine Nachteile für Schüler*innen aus eher prekären Verhältnissen oder nicht-akademischen Haushalten entstehen“, stellt Tinz klar.

Außerdem hofft die JSAG Bayern auf besonnenes und bedachtes Vorgehen vonseiten des Kultusministeriums, was die Wiedereröffnung der Schulen im Generellen anbelangt. Entscheidend für die JSAG sind hierbei die Erfahrungen in den kommenden Wochen. Es muss eine regelmäßige Evaluierung stattfinden, die die Lage neu bewertet. Für die JSAG ist durchaus vorstellbar, dieses Jahr auf Abschlussprüfungen zu verzichten, sollte dies infolge der weggefallenen Zeit zu hohen Druck bedeuten, für die Schüler*innen unverhältnismäßig schwer im Vergleich zu früheren Jahrgängen sein oder die Durchführung in Hinblick auf den Gesundheitsaspekt schlichtweg nicht möglich sein.

„Wenn die Infektionszahlen wieder ansteigen, muss der Schulbesuch ohne Einschränkungen unterbrochen werden, unabhängig von den Abschlussprüfungen. Gesundheit muss immer oberste Priorität und darf nicht mit Abschlussprüfungen abgewogen werden“, fordert Raul Würfl, Vertreter der JSAG in Oberbayern.

Anstelle von Abschlussprüfungen ist für die JSAG ein Durchschnittsabschluss an allen Schulformen denkbar. Für Schüler*innen, die ihren Schnitt noch verbessern wollen, soll dennoch die Möglichkeit von freiwilligen Nachprüfungen eingeräumt werden.

„Wir erwarten in dieser Krisensituation Offenheit aus dem bayerischen Kultusministerium und hoffen, dass neue Wege zur Bewältigung dieser Situation eingeschlagen werden.“, erklären Tinz und Würfl abschließend.

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Rückfragen richten Sie bitte an: Lea Tinz, Sprecherin JSAG Bayern lea.tinz@jusos-bayern.de