Nachdem in Ingolstadt eine Person im psychischen Ausnahmezustand durch die Polizei erschossen wurde, fordern die Jusos Bayern eine umfassende Aufklärung und eine unabhängige Ermittlungsstelle sowie andere Einsatztaktiken.
Ein 35-Jähriger befand sich über mehrere Stunden in einem psychischen Ausnahmezustand und verlor am Ende sein Leben. "Dass eine wohl nackte Person mit einem Stück Holz am Ende eines mehrstündigen Einsatzes tot ist, ist für uns unfassbar und zeigt viele Probleme innerhalb der Polizei deutlich. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen”, so die Juso-Landesvorsitzende Reka Molnar. Ähnliche Situationen mit Personen, die eigentlich Hilfe brauchten und am Ende ums Leben kamen, trugen sich innerhalb des letzten Jahres bereits unter anderem in Mannheim und in Dortmund zu. Es müsse ein Umdenken stattfinden, wie sich die Polizei bei psychischen Ausnahmezuständen verhalte. die bayerischen Jusos fordern, dass in solchen fällen psychologische Fachkräfte tätig werden müssen, wobei die Polizei höchstens unterstützen solle. Solche psychologischen Interventionsteams seien viel besser geeignet, die Situation zu deeskalieren, als bewaffnete Polizeikräfte, ohne entsprechende Ausbildung.
Samuel Herrmann, Sprecher für Inneres der bayerischen Jungsozialist*innen, fordert zudem eine unabhängige Ermittlungsstelle. Solche Einsätze würden immer viele Fragen aufwerfen. Dass nun zwar das LKA, aber damit immer noch die bayerische Polizei unter der Leitung des bayerischen Innenministeriums ermittelt, ließe kaum objektive Kontrolle zu. "Nur durch eine unabhängige Ermittlungsstelle kann eine unvoreingenommene, vollständige Aufklärung stattfinden und Zweifel aus dem Weg räumen. Das Vertrauen in das Ermittlungsergebnis würde steigen", so Herrmann.