„Das wurde schon immer so gemacht“ - oder „Warum Kommunalpolitik jungsozialistische Impulse braucht“

Die Kommunalwahlen stehen vor der Tür und mit ihnen auch der Kampf vieler Jungsozialist*innen um einen Platz in diesen Parlamenten. Sei es in den Großstädten, bei denen so manche*r Alteingesessene*r sehr gern den Platz mancher Jusos bekommen hätte, oder in den kleineren Städten und Gemeinden, in denen die vorderen Plätze meistens genauso umkämpft sind, aber der Ortsverein froh war, überhaupt junge Menschen auf der Liste zu haben und diese vollzählig bestücken zu können.

Jungsozialistische Ideen sind Antrieb für jede Fraktion und Gemeinde, egal welcher Größe, für die es sich zu kämpfen lohnt. Unsere Beschlusslagen zum Beispiel zu den Themen Wohnen und Verkehr bieten Lösungen für Probleme, die die Menschen akut beschäftigen – auf dem Land und in der Stadt.

Bezahlbarer Wohnraum statt maximalem Profit für Inverstor*innen, kostenfreie Mobilität, der Zugang zu Kultur und Freizeitveranstaltungen für Menschen egal welcher Einkommensschicht, eine Stadtentwicklung, die soziale Durchmischung als Ziel hat und die Eigenheiten und Bedürfnisse der jeweiligen Stadtteilgesellschaft ernst nimmt, eine Politik die nicht über die Köpfe der Menschen hinweg regiert, sondern mit ihnen ins Gespräch kommt und ihnen Partizipationsmöglichkeiten bietet – all das nehmen wir Jusos in die Hand. Wir bringen uns frei nach dem kommunalpolitischen Gassenhauer „Gestalten statt Verwalten“ aktiv mit unseren Ideen ein und kämpfen für Mehrheiten zuerst in unseren eigenen Reihen und schlussendlich im beschlussfassenden Gremium. Denn letztendlich geht es natürlich darum, mit neuen Ideen im Gespräch und in den Köpfen der Menschen zu sein, die Umsetzung und ja auch Teilerfolge müssen meistens hart erkämpft werden – sowohl in den eigenen Reihen als auch im beschlussfassenden Gremium.

Doch wenn diese errungen werden konnten, ist das schöne an der Kommunalpolitik, dass die Ausmaße eines Beschlusses meistens in kürzester Zeit erkennbar sind. Eine kostenfreie Kinderbetreuung oder ein 365€-Jahresticket für den Nahverkehr als ersten Schritt zur Kostenfreiheit sind bereits in einigen Städten und Gemeinden Früchte unserer politischen Arbeit.

Dieser Text soll vor allem dazu da sein, um auf die Interviews in dieser Ausgabe der Faust mit jungsozialistischen Kommunalpolitiker*innen hinzuweisen, die auch einmal wie viele von euch am Anfang der Arbeit in Stadt- und Gemeinderäten standen. Sie dienen dazu, euch Impulse für die eigene Arbeit zu geben für Projekte, die sich auch stichpunktartig hier wiederfinden. Abschließend bleibt zu sagen: Seid mutig in der Kommunalpolitik, seid laut, bringt eure Ideen in die Fraktionen, egal ob ihr Mitglied dieser seid, und vernetzt euch mit anderen Jusos, um jungsozialistische Politik in allen Ebenen und Parlamenten zu einem festen Bestandteil zu machen, denn nur mit uns kommt der Fortschritt in jedes noch so kleine (Kommunal-)Parlament.